Wie funktioniert ein Neoprenanzug? – Einfach erklärt

Was ist die Aufgabe von Tauchanzügen?

Ein Neoprenanzug hat die Aufgabe, dich im Wasser warmzuhalten und besteht aus einem synthetischen Gummi namens Neopren. Beim Tauchen ist die Kälte nicht nur unangenehm, sondern auch eine Gefahr für den Taucher. Im Wasser erfolgt die Abkühlung schneller als in der Luft. Wasser hat nämlich einen höheren Wärmeübergangskoeffizienten als Luft.

Je kälter das Wasser ist, desto schneller geht die Wärme verloren. Ein Neoprenanzug hält dich warm, indem eine dünne Wasserschicht zwischen deiner Haut und dem Neopren eingeschlossen wird. Diese dünne Wasserschicht wird von deinem Körper erwärmt und hält dich daher warm. Es ist wichtig, dass der Neoprenanzug eng und bequem sitzt, sonst spült das kalte Wasser das warme Wasser ständig heraus.

Neoprenanzüge haben also eine doppelte Funktion. Er fängt das Wasser auf, das sich bei Kontakt mit der Haut des Tauchers erwärmt, und der Anzug bildet zusammen mit der geringen Wassermenge eine Schutzschicht.

Es gibt drei Arten von Tauchanzügen: Neoprenanzüge, Halbtrockenanzüge und Trockenanzüge. Bei Neoprenanzügen fließt das Wasser ein und zirkuliert. Bei einem Halbtrockenanzug dringt das Wasser leicht ein und wird ein wenig erneuert, und bei einem Trockenanzug schließlich dringt das Wasser gar nicht ein.

Neoprenärmel, die an den Knöcheln, Handgelenken und im Gesicht oder am Hals angebracht werden können, erhöhen den Wärmekomfort, indem sie die Wasserzirkulation reduzieren. Verstärkungen an den Ellbogen und Knien verringern den Verschleiß des Tauchanzugs. Eine weitere Aufgabe von Neoprenanzügen ist es, den Taucher vor möglichen Verbrennungen, Schnitten und Reibungen durch stechende Tiere, Felsen, Sand usw. zu schützen. Dieser Schutz ist vor allem in bestimmten warmen Gewässern unerlässlich!

Aus welchen Materialien besteht ein Neoprenanzug für Taucher?

Tauchanzüge bestehen hauptsächlich aus Neopren, einem synthetischen Kautschuk, in dem Gasbläschen eingeschlossen sind. Sie bestehen auch aus Gewebe, das als Verstärkung dient, um den Neoprenschaum zu verfestigen.

Neopren wird verwendet, um den Taucher von der Kälte zu isolieren und ihm gleichzeitig eine hohe Flexibilität und ein geringes Gewicht zu ermöglichen. Bei der Herstellung wird das Neopren zu einer Matratze geformt, die dann in Scheiben geteilt wird. Das Rohmaterial sieht daher ziemlich griffig aus, ist aber an den Enden der Matratze vollkommen glatt.

Wie wähle ich die Dicke meines Neoprenanzugs?

Es gibt viele verschiedene Dicken von Neoprenanzügen. Es liegt an dir, denjenigen zu wählen, der deinen Bedürfnissen am besten entspricht!

Neoprenanzüge in voller Länge bedecken den ganzen Körper, also auch Kopf, Hände und Füße. Normalerweise haben Neoprenanzüge eine Dicke von 3/2mm, 4/3mm oder 5/4mm und 6/5mm. Die höhere Zahl bezieht sich auf die Dicke des Neoprens rund um den Rumpf. Die niedrigere Zahl bezieht sich auf die Dicke an den Beinen und Armen.

Ein 3/2mm Neoprenanzug hat zum Beispiel eine Neoprendicke von 3mm um den Rumpf herum, um deine lebenswichtigen Organe warmzuhalten. Die 2 mm Dicke an den Armen und Beinen dienen der Flexibilität beim Paddeln und Schwimmen im Wasser.

Bei der Wahl der Dicke deines Tauchanzugs sollten neben der Wassertemperatur auch einige andere Faktoren berücksichtigt werden. Berücksichtige die Zeit, die du im Wasser verbringst, sowie die Tiefe des Tauchgangs. Je länger der Tauchgang dauert oder, desto größer die Tiefe ist, desto dicker muss der Neoprenanzug sein, da er stärker aufprallt. Auch das Kälteempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich! Wenn du empfindlich auf Kälte reagierst, wähle einen Neoprenanzug, der etwas dicker ist als die zuvor empfohlenen.

Was ist der Unterschied zwischen einem langen und kurzen Neoprenanzug?

Ein Shorty-Neoprenanzug bedeckt den Rumpf, die Oberarme und die Oberschenkel und ermöglicht so eine uneingeschränkte Bewegung der Gliedmaßen. Shorty-Neoprenanzüge werden häufiger im Sommer verwendet (je nach Wassertemperatur), weil sie in wärmeren Gewässern viel Flexibilität und Komfort bieten. Da bei den meisten Shorties die Nähte das Neopren durchdringen, wird dir bei niedrigeren Wassertemperaturen viel schneller kalt.

Wenn du mehr über die Unterschiede zwischen Shorty und Vollneoprenanzug wissen möchtest, dann lies dir unseren Beitrag dazu.

Was sind die Unterschiede zwischen den Verschlüssen?

Es gibt drei Arten von Reißverschlüssen für Neoprenanzüge: den traditionellen „Rückenreißverschluss“, den beliebten „Brustreißverschluss“ und den neuesten „Zip free“.

Rückenreißverschluss

Bei Neoprenanzügen mit Rückenreißverschluss führt der Reißverschluss von der Basis des Rückens bis zur Rückseite des Kragens. Diese lange Reißverschlusslänge schafft eine große Öffnung für den Einstieg in den Neoprenanzug, sodass man leicht hinein- und herauskommt. Zu den Nachteilen von Neoprenanzügen mit Rückenreißverschluss gehören eine geringere Flexibilität und ein lockerer Kragen, durch den Wasser eindringen kann, was dich an kalten Tagen wirklich aufwecken kann!

Brustreißverschluss

Neoprenanzüge mit Brustreißverschluss haben eine Klappe über der Brust, die eine kleinere Öffnung schafft und somit die Flexibilität verbessert. Der Einstieg in den Brustanzug ist zeitaufwändiger als bei einem Rückenreißverschluss, aber die Abdichtung des Anzugs ist besser. Diese engere Abdichtung bei Neoprenanzügen mit Brustreißverschluss hält dich im kälteren Wasser wärmer und lässt dich weniger durchspülen.

Ohne Reißverschluss

Neoprenanzüge ohne Reißverschluss bieten ultimative Flexibilität ohne die Einschränkung durch einen Reißverschluss. Ohne Reißverschluss ist der Neoprenanzug leichter und wasserdichter. Das erhöht die Wärme des Anzugs und verringert die Wasserdurchlässigkeit. Einen Neoprenanzug ohne Reißverschluss zu tragen ist das beste Gefühl, keinen Neoprenanzug zu tragen und trotzdem warm zu bleiben.

Welche Größe brauche ich für einen Neoprenanzug?

Damit dein Neoprenanzug optimal sitzt, solltest du darauf achten, dass er so eng wie möglich an der Haut anliegt und kein Wasser durch die Arm-, Bein- und Halsöffnungen eindringt. So wird verhindert, dass sich der Neoprenanzug vollständig mit Wasser füllt, und du bekommst die bestmögliche Wärme und den besten Komfort.

Für die meisten Menschen richtet sich die Größenbestimmung nach ihrer Körpergröße und ihrem Brustumfang. Frauen können die Größe ihres Neoprenanzugs auch an der Kleidergröße orientieren, aber auch hier muss der Anzug eng anliegen, sonst verliert er seine isolierenden Eigenschaften. Im Zweifelsfall solltest du dich messen, um deine genauen Maße zu ermitteln.

Ausführliche Informationen zu den Größen findest du in unserem Leitfaden für Neoprenanzugsgrößen.

Was sind die verschiedenen Arten von Nähten bei Neoprenanzügen?

Neoprenanzüge werden durch das Zusammennähen unterschiedlich geformter Neoprenstücke hergestellt. Ein gut sitzender Neoprenanzug ist das A und O für die Wärme. Die Passform wird durch das Verbinden von maßgeschneiderten Neoprenbahnen erreicht. Diese Teile werden durch Nähte miteinander verbunden. Die Nähte sind weniger flexibel als eine Neoprenplatte.

Es gibt vier Arten von Nähten, die bei der Konstruktion von Neoprenanzügen verwendet werden. Beim Nähen werden Löcher in das Neopren gemacht und ein Faden hindurchgeführt. Durch diese Löcher kann Wasser durch das wasserdichte Neopren dringen. Deshalb ist die Art der Nähte wichtig, wenn es darum geht, wie warm und robust ein Neoprenanzug sein soll.

  • Die Overlock-Naht ist die einfachste Art, zwei Neoprenstücke miteinander zu verbinden, aber die am wenigsten effektive, um Wasser abzuhalten. Diese Nahtmethode wird bei hochwertigen Neoprenanzügen nicht verwendet und ist nur bei Sommer- oder billigeren Neoprenanzügen zu finden. Die beiden Kanten der Paneele werden zusammengerollt und dann vernäht, um sie zusammenzuhalten. Die Overlock reduziert die Flexibilität der Naht drastisch. Außerdem hinterlässt sie eine Ausbuchtung auf der Innenseite des Neoprenanzugs, die unangenehm sein und zu Scheuerstellen führen kann.
  • Bei der Flatlock-Naht werden zwei Neoprenstücke übereinandergelegt und die Naht dann zusammengenäht. Diese Zickzack-Naht wird traditionell bei Sommer-Neoprenanzügen verwendet, da die Löcher, die durch die Nähte entstehen, die Atmungsaktivität erhöhen und das Tragegefühl verbessern.
  • Geklebte und blind genähte (GBS) Neoprenanzüge sind von höherer Qualität. Die Neoprensegmente werden zusammengeklebt und dann in der Mitte des Materials vernäht, um die Naht so wasserdicht wie möglich zu machen. Da die Nähte nicht ganz durch den Neoprenanzug gehen und keine Löcher hinterlassen, wird die Wasseraufnahme auf ein Minimum reduziert. Jedes Wasser, das im Neoprenanzug eingeschlossen wird, wärmt den Körper nur noch mehr, was GBS zu einer effizienten Methode für Winterneoprenanzüge macht.
  • Eine geschweißte Naht verwendet eine (silikonbasierte) Urethan-Dichtung, um die Neopren-Paneele von High-End-Neoprenanzügen zu verbinden. Diese Dichtung wirkt wie eine wasserdichte Barriere und macht den Neoprenanzug 100 % wasserdicht. Die andere Methode des Klebens und Blindnähens (GBS) ist nicht 100 % wasserdicht, da beim Nähen eine Nadel in das Neopren eindringt. Da eine geschweißte Naht keine Löcher in das Neopren macht, kann kein Wasser eindringen, wodurch du trocken und warm bleibst. Die silikonbasierte Dichtung ist außerdem viel haltbarer und flexibler als eine GBS-Naht.

Welches Zubehör zum Neoprenanzug gibt es?

Die drei häufigsten Zubehöre für Neoprenanzüge sind:

Kapuzen für Neoprenanzüge

Kapuzen für Neoprenanzüge sind in kaltem Wasser ideal, um das schreckliche Gefühl des „Gehirnfrosts“ zu vermeiden. Weil sie deinen Kopf warm halten, kannst du länger im Wasser bleiben. Achte bei der Wahl der Kapuze darauf, dass sie gut und eng anliegt, denn eine weite Kapuze füllt sich mit Wasser und lässt dich schneller auskühlen.

Neoprenhandschuhe

Taube Finger im Winter sind bei Wassersportlern keine Seltenheit. Neoprenhandschuhe sind eine gute Möglichkeit, deine Hände im Winter warmzuhalten. Wie die Hauben sollten auch die Handschuhe eng anliegen, damit nicht zu viel kaltes Wasser eindringt und deine Hände einfrieren.

Neoprenstiefel

Stiefel sind im Winter unverzichtbar und können auch in wärmeren Gewässern getragen werden, um deine Fußsohlen vor Steinen und anderen potenziell schmerzverursachenden Gegenständen zu schützen. Wie alle Neoprenanzüge sollten auch die Stiefel so eng wie möglich anliegen, damit sie sich nicht mit Wasser füllen und du schwere und kalte Füße bekommst.

Wie pflege ich meinen neuen Neoprenanzug?

Wenn du deinen neuen Neoprenanzug gekauft hast, helfen dir die folgenden Richtlinien dabei, deinen Neoprenanzug richtig zu pflegen.

Anziehen deines Anzugs

Sei vorsichtig, wenn du deinen Neoprenanzug anziehst. Wenn du an deinem Anzug herumzerrst, wird das Neopren übermäßig beansprucht und die Nähte könnten sogar reißen. Beginne unten mit deinen Füßen und arbeite dich langsam bis zur Taille vor.
Um deine Füße durch die Beinöffnungen zu bekommen, stülpe eine Plastiktüte über jeden Fuß und schiebe sie einfach durch.
Sobald der Neoprenanzug bis zur Taille reicht, stellst du ihn so ein, dass die untere Hälfte richtig über deine Beine passt. Dann rollst du den Rest des Anzugs über den Körper und steckst deine Arme hindurch. So vermeidest du, dass du die Nähte überstrapazierst.

Du bist drin! Bevor du nun den Reißverschluss hochziehst, vergewissere dich, dass der Anzug richtig sitzt. Dadurch werden die Nähte weniger belastet. Du solltest es vermeiden, den Reißverschluss an deinem Anzug mit Gewalt zu schließen, da die Reparaturen sonst teuer werden. Langsam und gleichmäßig ist immer der beste Weg.

Den Anzug ausziehen

Arbeite in umgekehrter Weise wie beim Anziehen deines Neoprenanzugs und lass dir Zeit. Ziehe nicht zu sehr am Anzug, wenn er sich widerspenstig verhält, denn das kann zu gerissenem Neopren und geplatzten Nähten führen.
Zieh deinen Neoprenanzug aus und lass ihn auf der Innenseite liegen, damit die Nähte nicht so stark beansprucht werden und er nach dem Gebrauch besser trocknen kann.

Trocknen des Neoprenanzugs

Bevor du deinen Neoprenanzug vollständig trocknest, spülst du ihn mit kaltem, sauberem Wasser aus (je früher, desto besser). So wird verhindert, dass das Neopren austrocknet und seine Elastizität verliert. Wenn du das Salzwasser ausspülst, können die Nähte nicht korrodieren und der Neoprenanzug hat eine längere Lebensdauer.

Lasse deinen Anzug an der Luft trocknen, aber halte ihn von direktem Sonnenlicht fern. Zu viel direktes Sonnenlicht trocknet das Neopren aus und lässt das Material verkümmern. Hänge den Neoprenanzug nicht an den Schultern auf, da dies zu Problemen mit den Schulternähten führen kann. Verwende keine Metallbügel, da diese rosten und Flecken verursachen können. Am besten hängst du den Anzug zum Trocknen auf einen großen Plastikkleiderbügel oder an der Taille über die Wäscheleine. Drehe den Anzug richtig herum, wenn die Innenseite trocken ist.

Trockne deinen Neoprenanzug niemals in einem Wäschetrockner. Das macht deinen Neoprenanzug kaputt.
Lagere deinen Neoprenanzug an einem kühlen und trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Vergewissere dich, dass der Anzug vollständig trocken ist, bevor du ihn auf einen großen, breiten, nicht aus Metall bestehenden Kleiderbügel hängst, damit die Schultern richtig gestützt werden.

Wenn du einen noch nassen Anzug auf diese Weise aufhängst, kann er sich dehnen. Vergewissere dich, dass alle Klettverschlüsse geschlossen sind, um Schürfwunden am Neopren zu vermeiden.

Was du mit deinem Neoprenanzug nicht tun solltest

  • Falte deinen Neoprenanzug nicht zusammen und lagere ihn nicht, wenn er nass ist. Das führt zu einem Gestank des Neoprens und möglicherweise zu Schimmelbildung auf deinem Anzug.
  • Verwende keine scharfen chemischen Reinigungsmittel für deinen Neoprenanzug, da diese das Neopren austrocknen und seine Lebensdauer stark verkürzen.
  • Verwende kein heißes Wasser zum Ausspülen deines Neoprenanzugs, da sich dadurch der Klebstoff in den Dichtungen auflösen kann.
  • Uriniere nicht in deinen Neoprenanzug. Dadurch wird er stinken und die säurehaltigen Eigenschaften des Urins können die Dichtungen und das Neopren angreifen.
  • Wasche deinen Neoprenanzug nicht in der Waschmaschine, denn das würde ihn zerstören.
Dyke reist seit zehn Jahren um die Welt, und er ist noch nicht fertig. Er liebt es, an neuen Orten zu tauchen - sein Favorit ist Südostasien - und er ist immer auf der Suche nach der besten Ausrüstung, die ihm hilft, neue Orte besser zu erkunden. Als Redakteur für alles, was mit Reisen zu tun hat, ist Dyke großzügig mit seiner Zeit und seinem Wissen, um anderen dabei zu helfen, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Wenn er nicht gerade schreibt oder auf Entdeckungsreise ist, spielt er (schlecht) Gitarre oder kocht in der Küche.

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